Wahlprogramm 2024 B/90 DIE GRÜNEN Schwielowsee

Wir fördern den konstruktiven und friedlichen Austausch durch konkrete Angebote und Strukturen, sodass Teilhabe und Mitgestaltung selbstverständlicher gelebt werden können. Wir nutzen dazu die guten Erfahrungen anderer Gemeinden z.B. mit Bürgerräten und Solidaragenturen. Wir schaffen Orte, an denen sich Nachbar*innen treffen und austauschen können, denn wir wollen voneinander wissen. Rechtspopulistische Versuche, Menschen gegeneinander auszuspielen und ihnen Rechte abzusprechen, erkennen wir und treten dem entschlossen entgegen. Vielfalt ist ein Mehrwert.

Wir bieten unseren Kindern und jungen Heranwachsenden Raum, um sich zu entfalten, miteinander zu lernen und zu lachen und einen Sinn für ihr Dorf und die Gemeinschaft zu entwickeln. Sichere Spielplätze sollen besser zugänglich und erweitert werden. Die Interessen der Jugendlichen sollen besser, z.B. mithilfe eines Jugendparlaments, aufgenommen und berücksichtigt werden. Sie sollen Orte haben, an denen sie sich treffen und Strukturen, in denen sie sich selbstbestimmt engagieren können.
Alle Kinder sind in der Kita willkommen und sollen ihre Potenziale und Fähigkeiten entfalten können. Wir machen uns stark für die stetige Verbesserung der Betreuungsangebote.
Wir engagieren uns dafür, Perspektiven zu schaffen, so dass alle Familien mit Kindern in Schwielowsee einen Platz in einer Kita, einer Grundschule, einem Hort und einer weiterführenden Schule wohnortnah finden können.

Alle Kinder sind in der Kita willkommen und sollen ihre Potenziale und Fähigkeiten entfalten können. Wir machen uns stark für die stetige Verbesserung der Betreuungsangebote.
Wir engagieren uns dafür, Perspektiven zu schaffen, so dass alle Familien mit Kindern in Schwielowsee einen Platz in einer Kita, einer Grundschule, einem Hort und einer weiterführenden Schule wohnortnah finden können.

Die kommunalen Finanzen stehen unter starkem Druck. Umso wichtiger ist es, die knappen Mittel dort zu investieren, wo der größte zukünftige Nutzen für alle Menschen in Schwielowsee entsteht. Wir wollen einen Bürgerhaushalt aufstellen und sorgen für Einwerbung und bedarfsgerechte Verwendung von öffentlichen Geldern in allen Bereichen. Darüber hinaus soll die finanzielle Lage durch die Förderung einer umweltbewussten und innovativen Wirtschaft verbessert werden. Spielräume für Zukunftsinvestitionen müssen geschaffen werden.

Viele mittelständische Unternehmen leiden unter Fachkräftemangel und Nachwirkungen der Pandemie. Wir regen ökologisch sinnvolles wirtschaftliches Wachstum an, indem wir Infrastruktur zur Verfügung stellen, Hürden gemeinsam abbauen und Anreize setzen, die es Fachkräften und Unternehmen erleichtern, in unserer Gemeinde ansässig zu werden. Wir möchten den weiteren Ausbau erneuerbarer Energie fördern, nur mit und für die Bürger*innen. Pachterträge sollen nicht nur einzelnen Landbesitzern zukommen und jeder in Schwielowsee soll von vergünstigter Energie profitieren. Unsere Gemeinde bekommt neue stabile Einnahmequellen.

Das ist für uns kein Widerspruch. Die Wasserversorgung ist für uns ein wichtiger Punkt mit Blick auf die jährlich steigenden Temperaturen und das sinkende Grundwasser. Wir wollen daher Regenwasser auch bei Starkregen vor Ort halten und versickern lassen. Wir schützen mit einem verantwortungsvollen Wasserverbrauch gleichzeitig Räume für die Vielfalt von Pflanzen und Tieren, erhalten den Baumbestand und entwickeln Bauland in den Ortsteilen nachhaltig und ökologisch. Wir bewahren den Charakter unserer Ortsteile durch die Anlage heimischer Gehölze auf öffentlichen Flächen, die allen zugänglich sein müssen. Wir wollen einen freien Zugang für alle zu unseren Seen und wir fördern einen Tourismus, der im Einklang mit den Wesen steht, die um uns herum leben.

Die Prognosen des INSEK-Verfahrens gehen davon aus, dass die Anzahl der Hochbetagten in unserer Gemeinde bis 2040 steigen wird. Wir wollen, dass Pflege, Gesundheitsprävention und Gesundheitsleistungen für alle besser erreichbar sind, z.B. durch ein gut organisiertes Ärztehaus, Pflegestationen und genügend Pflegepersonal. Außerdem muss Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und auf Gehwegen konsequenter gesichert und ausgebaut werden.

Wohnraum muss ausreichend vorhanden und bezahlbar sein. Hier ist politische Steuerung nötig. Generationenübergreifendes Wohnen und Wohnkonzept für Ältere werden in Zukunft gebraucht. Wir fördern altersgerechte Wohnkonzepte, Gemeinschaftsgärten, mehr öffentliche Flächen und Angebote vor Ort. Und wie und wo wir wohnen, bestimmt unsere Nachfrage nach Mobilität. Also müssen Siedlungsentwicklung und Mobilitätsangebote integriert geplant und entwickelt werden.

Wir wollen gemeinsam mit vielen Engagierten einen lokalen ganzheitlichen Klimaplan erstellen und in diesem Zusammenhang auch die Wärme- und Energieversorgung für alle Bewohner*innen in Schwielowsee kommunal sichern. Dazu wird ein neuer Klimabeirat gegründet und ein/e Klimaschutzmanager*in eingesetzt. Vorbild dafür ist unsere Nachbargemeinde Michendorf. Zum Umweltschutz gehört für uns unter anderem auch, Sickerflächen zu entsiegeln, Grünflächen auszuweiten, den Waldumbau voranzutreiben und die Artenvielfalt durch konsequente Kommunalpolitik zu schützen. Gewerbeansiedlungen in Natur- und Landschaftsschutzgebieten lehnen wir ab.

Derzeit sucht jede/r für sich allein eine Lösung, wenn die Finanzen dazu reichen. Das ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Wir orientieren uns mit kommunalen Lösungen an den Gemeinden, in denen die Bürger*innen gemeinsam eine regionale umweltfreundliche und bezahlbare Energieversorgung geschaffen haben. Wir setzen uns ein für die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien und entwickeln Konzepte hin zu einer klimaneutralen Gemeinde. Öffentliche Gebäude müssen hierfür ein Vorbild sein. Bürger*innen werden bei der Einrichtung und Nutzung von nachhaltigen Energieanlagen unterstützt.

Wir stehen für den Ausbau des ÖPNV und ein verbessertes Angebot an Bussen und Bahnen zu jeder Uhrzeit (z.B. Rufbus Rundroute Schwielowsee) und an den Wochenenden sowie barrierefreie Fußwege in Schwielowsee. Wir setzen uns für sichere Radwege ein, damit sich die wachsende Zahl der Radfahrenden problemlos durch alle Ortsteile und um die Seen bewegen können. Wir suchen den Dialog und finden innovative Lösungen, wie der Bedarf an Mobilität in den Ortsteilen so gesichert werden kann, dass Umwelt, Sicherheit und Wohnqualität so gering wie möglich belastet werden. Dazu gehört auch die Entwicklung von Carsharing in allen Ortsteilen.

Ferch ist mit der Anbindung der Kreisstraßen an die Autobahn zur Ausweichstrecke mit hohem Verkehrsaufkommen insbesondere bei Staugefahr geworden. Wir möchten darauf hinwirken, dass der LKW Verkehr aus der Ortschaft heraus gehalten wird. Die Verkehrssicherheit sollte durch Verkehrsinseln, Zebrastreifen, Verengungen oder Abschnitten mit weiteren Geschwindigkeitsbegrenzungen verbessert werden. Das hat zudem eine Minderung der Lärmemission zur Folge, damit Ferch als Erholungsort gelten kann.

Wir möchten die Kinderfreundlichkeit in Ferch verbessern. Dazu gehört die Bereitstellung von Plätzen, die zum Spielen und Verweilen einladen, auch z.B. eine Schaukel an der Seewiese.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass alle Altersgruppen einfachen Zugang zum Bürgerhaus “Alte Schule” bekommen. Dieser Raum kann mit einfachen Mitteln attraktiv gestaltet und barrierefrei zugänglich gemacht werden.

Mehr freie Zugänge zum Wasser in Ferch machen es einfacher für Gäste und Einheimische zu schwimmen oder einfach auf das SUP- Board zu steigen.

Die Altersstruktur in Schwielowsee ändert sich. Die ältere Bevölkerung steigt laut den Untersuchungen für das INSEK sehr stark an. Für die Seniorenbetreuung wird es damit immer wichtiger, Ansprechpartner vor Ort zu haben. Auch als Ansprechpartner für die Unterstützung in allen sozialen, gesundheitlichen und administrativen Angelegenheiten des Alltags,. Dieses kann am besten mit einem Dorfkümmerer geleistet werden.

Ferch bietet Flächen für nachhaltiges Gewerbe an der Landesstraße L90. Wir setzen uns dafür ein attraktive Firmen anzusiedeln, die eher dem Mittelstand angehören. Die Gemeinde Schwielowsee ist dringend auf weitere Gewerbesteuern angewiesen, deshalb sollten auch weitere Möglichkeiten auf den Ausbau der Regenerativen Energien wie PV-Anlagen geprüft werden. Dabei stehen neben den gesicherten Gewerbesteuereinnahmen insbesondere die Bürgerbeteiligung und niedrigere Energiekosten der Schwielowseeer Einwohner im Vordergrund. Vorteile sollen auch alle Flächeneigentümer im Umkreis bekommen. Eine weitere Priorität ist die konsequent ökologische Gestaltung von Energieerzeugungsanlagen durch Einbuschungen mit Blüh- und Vogelgehölzen. Es soll weiterhin eine Nutzung mit Sanddorn, Obstgehölzen oder Beweidung gesichert werden.
Ein Industriegebiet mit der Größe von 300 ha vor den Toren von Ferch lehnen wir ab, da wir damit das Ende des Erholungsortes kommen sehen.

Die Brücke am Caputher Gemünde muss dringend barrierefrei werden! Dieses Anliegen ist nicht neu – wir wollen es mit hoher Priorität vorantreiben und pragmatisch umsetzen! Dies erfordert eine geeignete Rampe auf beiden Seiten, die ein problemloses Queren für alle Menschen ermöglicht – ob nun mit Kinderwagen, Rollator oder eBike bzw. Rad mit Anhänger oder Lastenrad. 

Wo kommt man in Caputh zusammen? Wo gibt es Raum für das so wichtige soziale Miteinander? Mit der Caputher Mitte wurde eine große Chance vertan. Vieles befindet sich in privater Hand. Wir wollen die Verwaltung dazu bringen, öffentliche Räume unkompliziert anzubieten – das ist unser Verständnis von gelebter Daseinsfürsorge.

Viele Alteingesessene berichten wehmütig, dass es früher in Caputh eine öffentliche Badestelle am Schwielowsee gab. Das aktuelle Angebot am “Seebad Caputh” ist auf zahlungskräftige Ortsfremde gemünzt. Wir wollen erreichen, dass es wieder für alle Schwielowseer*innen die Möglichkeit gibt, sich gemeinsam an der einmaligen Schönheit unseres Ortes zu erfreuen. Das unterstreicht die entsprechende Petition. Wir sorgen dafür, dass sie in das INSEK-Verfahren einfließt!

Ein weiterer Ort in Caputh, der das Potenzial hat, identitätsstiftend zu wirken: Der Campingplatz Himmelreich mit seiner einmaligen Lage am Caputher Gemünde. Doch auch hier haben die Menschen aus Schwielowsee das Nachsehen. Einladung an die Schwielowseer*innen zur gemeinsamen Nutzung im Rahmen des Naturschutzes? Fehlanzeige. Hier läuft die Gemeinde der Entwicklung hinterher, so kann es nicht weitergehen, das wollen wir gemeinsam ändern.

Wie schön, dass der Caputher See noch in öffentlicher Hand liegt. Doch dem See geht es noch nicht wieder gut, auch wenn engagierte Schwielowseer*innen dafür gesorgt haben, dass der Wasserspiegel wieder auf seinem ursprünglichen Niveau liegt. Wichtiger Effekt: 6 Hektar Moor sind nun wieder nass und die klimaschädlichen Ausgasungen sind gestoppt – das entspricht dem, was sonst eine große Windkraftanlage an CO2-Einsparungen schafft! Nun muss es weitergehen: Karpfen abfischen, Wasserhaushalt und Wasserqualität verbessern, auch damit das Baden Spaß macht.

Immer mehr Caputher*innen pendeln mit dem Rad bzw. eBike vor allem nach Potsdam. Das ist gesund und macht gute Laune – wenn es durchgängig eine sichere und einladende Radwegführung gibt – für alle von 8 bis 88! Da ist insbesondere innerorts und am Ortsausgang nach Potsdam noch Luft nach oben. Hier bleiben wir eng dran und geben uns mit dem Erreichten nicht zufrieden.

Ein oft erwähnter Grund für die Nutzung des eigenen Pkw für ist, dass man abends mit dem ÖPNV schlecht zurück kommt. Hier wollen wir ansetzen und ein integriertes Mobilitätsangebot zwischen Potsdam und Caputh bis nach Ferch entwickeln, damit es mehr Mobilität bei weniger Verkehr gibt und der Durchgangsverkehr in Caputh abnimmt.

Caputh ist ein beliebtes Ausflugsziel. Darüber freuen wir uns. Die Kehrseite ist eine hohe Verkehrsbelastung insbesondere im Ortskern. Auch hier wollen wir durch ein integriertes Mobilitätsangebot mehr Ausflügler dazu einladen, ohne eigenes Auto nach Caputh zu kommen. Zum Nutzen aller. Denn über den Pkw-Stau rund um die Fähre freut sich niemand.

Wir setzen uns dafür ein, dass die zukünftige Bebauung im Rahmen von Bebauungsplänen an die Umgebung angepasst erfolgt und die Belange des Natur- und Klimaschutzes berücksichtigt. Wir wollen eine frühzeitige Bürgerbeteiligung und bezahlbaren Wohnraum.

Wir setzen uns für bessere Busverbindungen und -zeiten ein, die auf den Bedarf abgestimmt sind. Insbesondere sollen Geltow und Wildpark West auch am späten Abend, besonders am Wochenende, durch den ÖPNV erreichbar sein.
Wir wollen, dass die anderen Ortsteile von Schwielowsee besser erreichbar sind und streben eine höhere Taktfrequenz der Busse zwischen Geltow und Wildpark West, eine direkte Busverbindung nach Ferch, eine Anbindung des Bahnhofes Caputh-Geltow an das Busnetz sowie eine barrierefreie Brücke über das Caputher Gemünde an.
Tempo 30 im gesamten Ortsgebiet ist unser Ziel. Die Radwege in Geltow sollen verbessert und weiter ausgebaut werden.

Wir setzen uns dafür ein, Begegnungsorte für Jugendliche, Senioren und Vereine zu schaffen. Das Projekt „Gemeinschaftsgarten“ in Geltow und den Bürgerclub in Wildpark-West unterstützen wir.

Wir setzen uns dafür ein, dass der Baumbestand und die Artenvielfalt erhalten bleibt und geschützt wird. Dazu gehört das Nachpflanzen von Bäumen und die Anlage von Blühstreifen.

Wir setzen uns dafür ein, dass langfristig eine weiterführende Schule in Geltow eingerichtet wird und die Meusebach-Grundschule einen Sportplatz erhält.

Wir setzen uns dafür ein, dass Zugänge zu den Seen – z.B. an der Badestelle am Alten Fährhaus – erhalten werden und die Sicherheit der Badenden gewährleistet wird (Bojen).

• In den Verkehrskonzepten Geltow Nord und Geltow Süd sollen die Belange der Fußgänger und Radfahrer gleichwertig zum Autoverkehr berücksichtigt werden.
• Kindgerechtere und naturnahe Gestaltung des Spielplatzes im Ortszentrum Geltow

• Einkaufsmöglichkeit in Wildpark West
• Rufbus am Wochenende und nachts
• Unterstützung des Klimaschutzwaldes